DER BLINDE FLECK, Clasing 2025

Unter dem Titel *Der blinde Fleck – Pflanzliches, Organisches und das Dazwischen* geht es um mehr als die reine Betrachtung der Arbeiten an den Wänden. Der „blinde Fleck“ verweist auf das, was sich dem direkten Blick entzieht, und zugleich auf das, was erst im Zusammenspiel aller gezeigten Werke sichtbar wird. Das Fragmentarische ist hier nicht ein Mangel, sondern ein Prinzip: ein Gesamtbild, das sich nur im Durchwandern und Zusammendenken der plastischen, zeichnerischen und malerischen Arbeiten auf mehreren Ebenen erschließt.

Wie der Mensch, der zwischen analogen und digitalen Welten pendelt, entsteht auch hier ein Spannungsfeld zwischen Wahrnehmungsebenen – Gedankliches im Inneren, Bildhaftes im Blickfeld, Sinnliches im Erspüren. Die Landschaftsräume werden zu einem Terrain, in dem Bewegung, Unterbrechung und Fortsetzung ineinandergreifen.

Viele der eher kleinformatigen Arbeiten– in der Überzahl in Costa Rica auf einer offenen Kakaoplantage begonnen als assoziative Einzelformen, als einzelne Fragmente, wurden dann über längere Zeit im geschützten Raum des Dachateliers weiterbearbeitet.

In diesen Prozessen entstehen Spuren, die gleichzeitig biografisch gefärbt und offen für neue Deutungen bleiben. Die Werke verweben pflanzliche Motive, organische Strukturen und das kaum Fassbare „dazwischen“ zu einem vielschichtigen Blick auf das Sichtbare und das Verborgene – auf den blinden Fleck in uns und um uns.