Im Anschluss an Giacomettis Vorstellung einer „horizontalen und zirkulären Zeit“, die sich zugleich in Raum verwandelt, entsteht in meiner Arbeit ein zeichenhaftes Erfassen biografischer Momentaufnahmen. Erinnerungen verweben sich zu neuen, bislang unbekannten Augenblicken.

Im Turrialba Project begegne ich dem Unfertigen, dem nur Erahnten, dem, was sich erst im Prozess zeigt. Ich folge einem offenen, unaufgeregten Blick, der das Noch-nicht-Verstandene zulässt.

Seit 2024, initiiert vor Ort in Mittelamerika, erforsche ich mit begrenzten malerischen, vor allem aber linearen Mitteln auf Papier organische Strukturen und Formen, um ihnen zeichnerisch nachzuspüren. Der Dialog bleibt offen – suchend, tastend, in Bewegung.

Susanne Hegmann, 2025